Wenn die Venen im Sommer schlapp machen

Chronisch venöse Insuffizienz: ein sehr weibliches Thema

SCHÖRFLING. Sie kennen das? – Der Sommer zeigt sein schönstes Gesicht. Sonnenblumen blühen, der Lavendel duftet und Ihnen bereiten schwere, müde Beine und Wassereinlagerungen Probleme? Sie leiden an chronisch venöser Insuffizenz? Blaue Krampfäderchen an den Fußrändern, braune Flecken oder Schuppenauflagerungen an den Unterschenkeln sind die ersten Symptome einer chronisch venösen Insuffizienz. Bei hohen Temperaturen entstehen dabei oft Spannungsgefühle an den Unterschenkeln. Das können Anzeichen dafür sein, dass ihre Haut jetzt aufmerksame Pflege und Ihre Venen Unterstützung brauchen.  

Um die Entstehung von venösen Beingeschwüren, also Wunden die aufgrund einer Venenschwäche entstehen vorzubeugen, können Sie selbst einiges tun. Hier die besten Tipps: 

Medizinischer Hautpflege verwenden:

Die pflegenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Urea und Vitamin E schützen Ihre Haut vor Einrissen. Bei starken Wassereinlagerungen verwenden Sie Produkte mit wenig Fettgehalt, bei sehr trockenen Beinen ohne Wassereinlagerungen greifen Sie lieber zu reichhaltigeren Texturen. 

Wichtig: Dünn Auftragen und kreisend Einmassieren tut der Haut besonders gut. Das verhindert starkes Schwitzen unter dem Hautpflegeprodukt – die Haut kann atmen. Ekzeme und rote Pusteln können so vermieden werden. 

Hochlagern der Beine: 

Bei einer Venenschwäche gilt die 3-L statt 3-S Regel: „Lieber Liegen und Laufen statt Sitzen und Stehen.“  

So hilft das Hochlagern der schweren Beinen im Sommer. Ein Sessel oder eine verstellbare Liege ermöglichen das genauso, wie etwa eine Hängematte. Selbstverständlich bewirken auch Sport und  Bewegung eine Aktivierung der Muskelpumpe und führen zu einer Verbesserung der Venentätigkeit. 

Entfernung von Schuppen und Hautauflagerungen:  

Bei einer intakten Haut, trotz ödematöser Beine, soll darauf geachtet werden, dass die Haut weich, geschmeidig und schuppenfrei bleibt. Dünne Schuppenauflagerungen können mit einem nassen Schwamm beim Duschen oder Baden, mit kreisförmigen Bewegungen entfernt werden. Bei dieser Bewegung wird die Haut auch massiert und so die Durchblutung angekurbelt. So wird die Haut von innen, über die feinen Kapillaren gut mit Nährstoffen versorgt.  

Nach dem vorsichtigen Abtupfen der Haut, die Haut wie oben beschrieben pflegen. 

Entfernung von Hautschuppen: 

Sollten schon kleine Einrisse und Wunden unter Schuppen erkennbar sein oder Flüssigkeit aus den Unterschenkeln austreten, sind Wickel mit einer Vliesstoffkompresse, getränkt mit einer Wundspüllösung, wie der Actimaris Wundspüllösung, sinnvoll. Dabei sollen die Wickel ca. 20 Minuten auf den Beinen belassen werden und vorsichtig mit kreisenden Bewegungen, die Hautschuppen abgelöst werden. ACHTUNG: Beim Eincremen die kleinen Wundflächen aussparen. 

Kompressionstherapie:  

Bei bestätigter Diagnose einer chronisch venösen Insuffizienz, sollten zum Vermeiden einer Wunde Kompressionsstrümpfe angepasst und getragen werden. Kompressionsstrümpfe und die Kompressionstherapie mittels Bandagen, unterstützen besonders bei hohen Temperaturen die insuffizienten und müden Venen. 

Was kann ich tun, wenn Wunden nicht von selbst abheilen: 

Kleine Wunden sind nicht zu unterschätzen. Bitte suchen Sie Rat bei Medizinern, medizinischem Personal oder Wundmanagern, damit ein rasches Abheilen ohne körperschädigende Infektion erfolgt. 

Wichtig: Mit offenen Wunden sollte nicht gebadet oder geduscht werden. Bakterien der Körperoberfläche könnten sich in der Wunde einsiedeln und sich dort vermehren. Die Wunden beginnen dann stark zu nässen oder zu riechen. 

Ein „Austrockenen der Wunde an der Luft“ ist vor allen bei einer verschlechterten Gefäßsituation nicht ratsam. Harte Fibrinauflagerungen und Krusten lassen, der Wundheilung keinen Platz lassen. 

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meinen Tipps helfen und wünsche einen wundlos glücklichen, sonnigen Herbst. 

Ihre Maria Brandstötter, Wundmanagement Salzkammergut 

 

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